Motorische Nutzung von Holzgas

Nachdem bei der Holzgaserzeugung eigentlich immer die Motorische Nutzung im Vordergrund steht, wollte ich hier meine Erfahrungen dazu kundtun. Als erstes sollte beachtet werden dass der Holzvergaser egal welcher Bauform solange inklusive Filtertechnik erprobt wurde bis die Gasflamme durchgehend gute Qualität hat. Desweiteren ist es wichtig die grenzen der eigenen Technik zu kennen um den richtigen Motor zu wählen,das heißt wieviel holz muss minimal und was kann maximal pro Stunde in gutes Gas umgesetzt werden. Beim Motor sollte am Anfang auf einfache Technik gesetzt werden, ich verwende einen Standardmotor für Gokart mit 210ccm zum Preis von ca 100 Euro. Die Drehzahl sollte bei diesen Motoren nicht als maximal Drehzahl festgelegt werden um Verschleiß und Wirkungsgrad nicht zu sehr zu verschlechtern.ich habe durch Tests herausgefunden dass 2700 Umdrehungen eine vertretbare Drehzahl ist. Eine entscheidende Rolle spielt auch der Durchmesser des ansaugschlauches und der Unterdruck der Filter.  Ich habe mit einer 1zoll Ansaug und 1zoll Gasleitungen beim kleinen Motor im Saugbetrieb respektable 1.2kw elektrisch dauerhaft erzielt. Wird der Unterdruck größer hat man schnell 2 Probleme und zwar fällt die Motorleistung und es entsteht Teer  da der Holzvergaser nichtmehr die nötige Temperatur erreicht um sauberes Gas zu produzieren. Unterdruckmanometer helfen soetwas frühzeitig zu erkennen. Aktuell rüste ich alles auf einen 460ccm Motor um da ich eine elektrische Leistung von 3kw anstrebe. Updates werde ich hier veröffentlichen. LG isidor 

Teer durch Fehlstarts

Natürlich will ich auch von Fehlern und Problemen Berichten. So ein Drizzler funktioniert nicht immer super ;-)
 
Nach etwa 15-20 Starts mit meinem Drizzler mit relativ kurzen Laufzeiten von 30 Minuten bis 2 Stunden hatte ich für den Umbau auf das 150mm Fallrohr mal alle Rohre auseinander gemacht und vor dem Wärmetauscher einen fetten Teerklotz mit viel Kohlestaub gefunden. Hauptsächlich ist es meiner Meinung nach Kohle. Da es aber auch leicht brennt ist definitiv Teer dabei.

Da der Drizzler eigentlich immer Teerfrei lief, kann ich mir das ganze nur durch die 2-3 Fehlstarts erklären die ich hatte. Vergeblich hab ich es jeweils über eine halbe Stunde und mehr versucht den Drizzler ohne vorherige Reinigung zu starten. Es kam nur Rauch der nicht brannte und auch ein Glutbett war nirgends zu sehen bzw hinzubekommen. Die Reduktion war zu sehr verstopft. Das war noch ganz am Anfang des Testens mit dem neuen Design. 

Abhilfe bei diesen Problemen schaffte es den Drizzler vor jedem Start einmal leer machen und die Kohle kurz zu sieben und wieder einzufüllen. Seither hab ich super schnelle Starts, Brennbares Gas nach etwa 1-2 Minuten.

Anbei noch ein Video wie so ein Klumpen aussieht.
 


FH


Rostloser Drizzler Teil 3

Ein großes Hallo nach langem mal wieder =),
 
Nach langer Pause geht es endlich mal wieder weiter. Der Rostlose Drizzler wurde in der Zwischenzeit weiter gebaut und diversen Veränderungen unterzogen.

Zunächst hatte ich einige Fehlversuche mit Leerbrennen, da in diesem Rostlosen Design ganz andere Druckverhältnisse herrschen als in einer klassischen Falltube mit Rost. Ich habe annähernd 0-5mBar unterdruck im Gesamtsystem was im Vergleich zum alten System mit 20-30mBar quasi nichts ist. Entsprechend musste die Gebläseleistung extrem runter genommen werden.
 
Nach einigem Probieren mit verschiedenen Gebläseleistungen war wieder eine sehr schöne Flamme sichtbar. Die Kohlehöhe im Fallrohr konnte auf etwa 20cm reduziert werden. Auch hier ist die Flamme nach wie vor ungefiltert.
 
 


Das System hat allerdings ein paar Schwachstellen. Durch die Drehbewegung der Schnecke wird das Material im unteren Bereich quasi auf eine Seite gedrückt. Es bildet sich seitlich ein Kanal an dem Sauerstoff vorbei zieht --> Schlechter werdendes Gas nach etwa 2 Stunden Betrieb. Um dies zu umgehen bewege ich die Schnecke nicht nur in einer Richtung sondern leicht hin und her, wobei die Drehbewegung Vorwärts leicht länger ist. So wird das Material gut durchgerüttelt.

Leider gab es mit dem 100er Durchmesser im Fallrohr (etwa 95mm Effektiv Innen) trotzdem Probleme mit den Hackschnitzeln. Verkannten, verkeilen und schlechtes nachrutschen.

Daher habe ich mich entschlossen das Fallrohr auf 150mm Durchmesser umzubauen. Das Ergebnis könnt Ihr im Youtube Video sehen.



Viele Grüße
FH




Der HVG4 "Workhorse"

Ende 2020 leitete ich das Ende meines altgedienten HVG3 " Tallboy Slim" ein. Warum? Er war nicht flexibel genug um ihn anzupassen. 

Nachdem ich auch dort alles miteinander verschweißt hatte, wurde mir schmerzlich klar, dass nur Modularität dem Problem der leichten Änderungen entgegen wirken konnte.

Was bedeutet Modulariät? Man stelle sich das wie bei Teilen oder Compartments im Schiffbau vor. Viele Sektionen oder auch Module werden separat und einzeln gefertigt und später zu einem Ganzen zusammengefügt. Muss etwas geändert werden, ist es so leichter die betreffende Sektion zu entfernen und durch eine neue zu ersetzen. So habe ich das auch vor.

Es wird ein Reaktormodul geben, ein Übergang zum Zyklon und ein Austragungsmodul.


Der Sketch des HVG 4 "Workhorse"

tbc. ...